Dienstag, 27. März 2012

Ode an das Lesezeichen

Ein neues Buch, wieder Seiten umzublättern und den Lesestand markieren, das kennt jeder Leser. Doch jeder tut es auf seine Art.
Wo die einen fleißig Eselsohren knicken, sich die anderen die Seitenzahl merken, wieder andere ihre alten Kassenzettel oder Postkarten zwischen die Seiten klemmen, da erfand man das Lesezeichen, um größeren Schaden von Büchern fernzuhalten.
Lesezeichen, die kleinen, mein länglichen Dinger, die sich auf der Seite fixieren lassen oder einfach nur zwischen ihnen ruhen können heute die verschiedensten Formen, Farben oder Materialien aufweisen.

Auch wenn sie eigentlich als Gebrauchsgegenstände gedacht sind, hat sich mittlerweile ein richtiger Kult um sie entwickelt. Viele Leseratten sammeln oder tauschen sie. Aus Büchern sind sie gar nicht mehr wegzudenken.

Eines haben die kleinen Dinger, die meist hübsch anzusehen sind allerdings gemein. Irgendwann bekommen sie Beine und verschwinden auf nimmer Wiedersehen.
Mal fallen sie aus Büchern, in der Hast werden bücher doch eifnach nur zugeklappt und Lesezeichen vergessen, die fallen dem papierfressenden Monster zum Opfer und sind nach einer Weile nicht mehr so schön anzusehen....
Egal wie sehr man auf sie aufpasst, sobald man sie benutzt, ist ihre Zukunft ungewiss.
Oft genug habe ich mir überlegt, ob ich sie nicht nur in einer großen Kiste sammeln und immer wieder ansehen sollte. Als nutzbare Lesezeichen bleiben immernoch die kostenlosen, die man bei jedem Buchhändler hinterher geworfen bekommt und von denen man schon mindestens zehn Stück daheim rumliegen hat.

Doch ist es wirklich Sinn und Zweck des Ganzen, sie sich nur anzusehen?
Das ist so, als würde man sich Brot kaufen, auf den Tisch stellen und dann nur Haferschleim essen, weil das Brot so toll aussieht. Also lieber am Nutzen erfreuen und sich nicht allzusehr ärgern, wenn mal wieder eins unauffindbar ist.
Stattdessen nochmal alle Bücher durchgesehen, denn wie viele Lesezeichen stecken in Büchern, die man mal angefangen, aber nie beendet hat? Davon gibt es bei mir z.B. sehr viele. Irgendwann nimmt man sie wieder zur Hand, fängt an zu lesen und kann sich noch mehr freuen, weil man einen kleinen Schatz wiederentdeckt.

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