Samstag, 29. März 2014

Die wilde Geschichte vom Wassertrinker - John Irving

Dies ist die Geschichte von Fred "Bogus" Trumper, einem Doktoranden, Übersetzer, Familienvater, Liebhaber und "Water-Methode-Man".
Für seinen Vater ist er ein Versager, für die Exfrau noch Vater ihres Kindes und Freund, für seinen Doktorvater ein begabter Student des Altniedernordischen, doch er selbst weiß auch mit 30 Jahren nicht, wer er ist oder sein möchte.
John Irving beschreibt in diesem Roman das bizarre Leben eines jungen Mannes, dem es schwer fällt Verantwortung für sich und das Leben seiner Verwandten und Freunde zu übernehmen. Immer wieder spielt ihm seine Fantasie Streiche, so dass er oft kaum zwischen Realität und Traum unterscheiden kann.
Irving wechselt immer wieder den Erzähler, mal scheint dieser ein unbeteiligter Beobachter zu sein, dann wieder erzählt Trumper selbst aus seinem Leben. Zudem wird die eigentliche Handlung immer wieder durch Zeitsprünge in die Vergangenheit bzw. Gegenwart unterbrochen oder um Briefe, Textfragmente und Übersetzungen oder Filmskripte ergänzt. Dadurch erhält die Story den Anschein eines kubisischen Gemäldes. Der Charakter des Protagonisten wird auf diese Weise von verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet.

Als eines der frühesten Werke Irvings unterscheidet es sich in Art, Aufbau und Wortfluss von späteren Romanen und Erzählungen. EIniges bleibt sich jedoch zu den Nachfolgern gleich: eine durchweg makabre Sichtweise auf die Welt, der Hand zu körperlicher Verstümmelund seiner Charaktere, Handlungsorte in Maine, New Hampshire und Wien.


Fazit:
Für Irving-Fans ein absolutes Must-Read, Irving-Einsteiger jedoch sollten lieber auf die klassische Einstiegsdroge "Garp und wie er die Welt sah", bzw. "The world according to Garp" zurückgreifen.

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